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Der Facebook Business Manager

Business-Manager

Die Geschichte des Business Managers ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Oft gibt’s dazu kleine bis größere Auffassungsunterschiede. Klären wir das also. (Und ich freue mich noch kurz ein bisschen über die Anspielung im ersten Satz.)

Wenn man auf Facebook sein marketingtechnisches Unwesen treibt, dann kommt man nicht umhin, eine eigene Facebook-Seite zu betreiben. Das macht man dann meistens auch nicht alleine, weswegen man so nach und nach Personen verschiedene Rollen auf seiner Facebook-Seite gibt. Dazu gibt’s dann in den Facebook-Seiteneinstellungen unter „Rollen für die Seite“ verschiedene Ebenen von Berechtigungen:

Von Analyst bis zu Administrator kann man dann verschiedene Aufgaben auf der Seite übernehmen. Facebook hat uns das hier übersichtlich zusammengetippt.

Good while it lasts

Das wäre auch alles ganz praktisch und einfach, wenn es da nicht in größeren Unternehmen und/oder bei Zusammenarbeit mit externen Firmen etwas unübersichtlich würde. Da nämlich diese Berechtigungen auf Personenebene vergeben werden, muss man bei der Rechtevergabe mit der entsprechenden Person auf Facebook befreundet sein (Ufff.) und ein Auge darauf haben, ob diese Personen nach ein paar Monaten auch noch bei der entsprechenden Partnerfirma arbeiten. Außerdem kann es gut möglich sein, dass sich das Projektteam vergrößert – dementsprechend muss man diese Freigabeliste laufend warten. Oh, und haben wir schon über die verschiedenen Ressourcen geredet, die man freischalten können muss?

Die Summe der Einzelteile

Mit Insights auf der Facebookseite und der Möglichkeit, im Namen der Seite zu posten, ist es nämlich nicht getan. Zusätzliche Ressourcen wie das Werbekonto, der Facebook Pixel oder die löblicherweise ebenfalls vorhandene Instagram-Seite sind auch Teil des Facebook-Ökosystems. Und ein potentiell vorhandener Produktkatalog. (Sounds fun, right?)

Und da kommt eben der Facebook Business Manager ins Spiel. Zugegeben ist der auf den ersten Blick etwas kompliziert, je mehr man aber damit in Berührung kommt, desto froher ist man mittelfristig, dass man gleich am Anfang seine Hausaufgaben gemacht hat. Ich hab dazu einen kleinen Überblick gemalt:

Neben den oben genannten Ressourcen kann man im Business Managers auch noch die Zahlungsinformationen, Custom Conversions (für Facebook Ads) oder Produktkataloge (z.B. von einem angebundenen Online-Shop) warten. Da all das in einem Interface passiert, macht den Business Manager zwar praktisch, aber zugegebenermaßen auch etwas unübersichtlich.

Soviel zu den Grundzügen des Business Managers. Aber jetzt mal Tacheles geredet. Was spricht für und was gegen den Business Manager?

Vorteile

Vorteil #1: Skalierbarkeit und Wartung

Je mehr Personen und Firmen mit einer Facebook-Seite arbeiten, desto eher eignet sich die Rechtevergabe über den Business Manager. Einzelne Personen oder Firmen, mit denen man zusammenarbeitet, können so schnell die korrekten Rechte erhalten und man behält bei allen verschieden Ressourcen den Überblick darüber, wer alles so Zugriff darauf hat. Bonus Feature: Kein Hinzufügen von Geschäftskontakten auf die persönliche Freundesliste mehr (diejenigen, die man wirklich mag, kann man ja immer noch hinzufügen). Somit bemerken den eigenen Cat-Content-Fetisch immer nur die richtigen Personen.

Vorteil #2: Security

Hände hoch, wer schon einmal Facebook-Login-Daten zu einer erfunden Person auf Facebook bekommen hat, die über Admin-Rechte zu einer entsprechenden Facebook-Seite verfügt. Oder immer noch über Rechte auf Facebook-Seiten verfügt, mit denen man nicht mehr zusammenarbeitet.

Geeeenau.

Ein zentraler Ort zur Rechtevergabe muss zwar immer noch gewartet werden, ist aber sicherer und übersichtlicher als ein Mix aus Login-Daten, direkt auf einer Seite vergebenen Rechten und Fake-Accounts, die jederzeit gesperrt werden könnten.

Vorteil #3: Transfer von Ressourcen & Sicherung von Daten

Es soll ja vorkommen, dass sich Firmen, mit denen man zusammenarbeitet, ändern. Leider passiert es oft, dass bei Wechsel zu einer neuen Werbeagentur die alten Werbeaccounts nicht mehr zur Verfügung stehen, weil diese nicht an die neue Agentur übertragen werden können. Oft haben Kunden hier nämlich keinen eigenen Werbeaccount, sondern werden über Agentur Werbeaccounts betreut. Historische Kampagnendaten Fehlanzeige. Das gleiche gilt für Daten, die über den Facebook Pixel gesammelt wurden.

Legt man aber einen firmeneigenen Werbeaccount samt Pixel im Business Manager an, kann man auf diesen jederzeit Rechte an beispielsweise eine Werbeagentur vergeben. Oder eben auch wieder entziehen, wenn die Chemie nicht gestimmt hat. Die Agentur geht. Die Daten bleiben.

Nachteile

Nachteil #1: It's complicated

Der Facebook Business Manager selbst macht es einem nicht leicht, ihn jemandem schmackhaft zu machen. Ein kompliziertes Interface und teils verwirrende Strukturierung sind keine große Hilfe. Dementsprechend kann bei Personen, die den Business Manager nicht kennen, eine gewisse Skepsis aufkommen. Leider nicht ganz unberechtigt.

Nachteil #2: Bugs

Der Business Manager wäre kein echtes Facebook-Produkt, wenn er nicht auch von Zeit zu Zeit mit leicht nervigen bis zu schwer deprimierenden Bugs aufwarten würde. Manches davon verschwindet mit einem Reload, manches dauert und der einzige Trost, den man dann hat, ist, dass man mit seinem Problem nicht alleine ist.

Fazit

Der Business Manager ist leider wie die ersten Episoden Breaking Bad. Nicht gerade spannend, es zahlt sich aber aus, wenn man dran bleibt.

Die Workflows werden mit der Zeit flüssiger (und schneller) als mit dem üblichen Setup und aus einem Security-Standpunkt wird der eigene Facebook-Auftritt sicherer als vorher. Zusätzlich kann der Business Manager einen wichtigen Beitrag zur Datenhoheit im eigenen Unternehmen liefern. Also einfach machen und sich daran erinnern: Jeder ist am Anfang etwas verzweifelt da drin.

(Und ja, ich steh‘ zu meinem Vergleich mit Breaking Bad.)